Shopware KI 2025: Warum der AI Copilot nur der Anfang ist

Die zwei Gesichter der KI im E-Commerce

Das Jahr 2025 markiert einen Wendepunkt für Shopware-Händler. Mit dem Release von Shopware 6.7 und der Einführung von Agentic Commerce ist Künstliche Intelligenz endgültig im Kern des Systems angekommen. Die Versprechen klingen verlockend: Produktbeschreibungen auf Knopfdruck, automatisierte Übersetzungen und Bilder, die sich selbst taggen. Laut Shopware revolutioniert diese Update-Version die Art und Weise, wie Online-Shops betrieben werden.

Doch während die E-Commerce-Welt jubelt, dass die Verwaltung eines Shops einfacher wird, bleibt eine kritische Frage oft unbeantwortet: Hilft diese KI deinem Kunden eigentlich beim Einkaufen? Wenn du mehr über die grundlegenden Möglichkeiten erfahren möchtest, findest du in unserem umfassenden Shopware KI Guide alle wichtigen Informationen.

Die aktuelle Suchlandschaft zu Shopware KI zeigt ein eindeutiges Bild: Der Fokus liegt fast ausschließlich auf der Backend-Effizienz. Händler sparen Zeit. Das ist wichtig, keine Frage. Aber in einem Markt, in dem die Warenkorbabbruchrate global immer noch bei über 70 % liegt – wie Envive.ai berichtet – reicht Effizienz allein nicht aus. Ein Shop, der perfekt verwaltet ist, aber den Kunden mit 5.000 Artikeln allein lässt, ist immer noch nur ein digitales Selbstbedienungslager.

Dieser Artikel beleuchtet, was der native Shopware AI Copilot wirklich leistet und warum du ihn nutzen solltest. Er deckt aber vor allem auf, was ihm fehlt: Die Fähigkeit, wie ein echter Verkäufer zu agieren. Du erfährst, wie du die Lücke zwischen Admin-Automatisierung und aktiver Verkaufsberatung schließt und warum genau hier dein größter Wettbewerbsvorteil für 2025 liegt.

Teil 1: Der Status Quo – Native Shopware AI Features

Um Shopware KI vollständig zu verstehen, müssen wir zunächst die nativen Tools betrachten, die Shopware ab Version 6.7 bereitstellt. Shopware hat mit der Einführung des AI Copilot und der Vision des Agentic Commerce massiv vorgelegt. Diese Funktionen sind tief in den Shopware-Admin integriert und zielen darauf ab, manuelle Prozesse zu eliminieren. Verfügbar sind diese Features primär ab den Plänen Shopware Rise und Evolve, wie Shopware selbst dokumentiert.

Hier ist der aktuelle Stand der Technik, den jeder Shopware-Händler kennen muss. Für einen tieferen Einblick in die Service-Optionen empfehlen wir unseren Guide zu Shopware Service KI-Produktberatung.

1. Content-Erstellung und Optimierung

Das wohl am häufigsten genutzte Feature ist die Textgenerierung. Der Copilot nutzt generative KI, um Produktbeschreibungen, Kategorie-Texte oder Inhalte für Erlebniswelten zu erstellen. Du gibst Keywords ein und die KI schreibt den Text. Der Mehrwert liegt in der massiven Zeitersparnis beim Onboarding neuer Sortimente.

Besonders hervorzuheben ist laut Atwix, dass die KI Texte auf Rechtschreibung prüft und sie direkt in mehrere Sprachen übersetzen kann. Das macht externe Übersetzungsagenturen oft überflüssig und beschleunigt die Internationalisierung deines Shops erheblich.

2. Visuelle KI: Image Keyword Assistant und Editor

Bilder sind Conversion-Treiber, aber ihre Verwaltung ist mühsam. Hier bietet die Shopware KI zwei leistungsstarke Werkzeuge:

• Image Keyword Assistant: Die KI analysiert hochgeladene Bilder und vergibt automatisch relevante Alt-Tags und Keywords. Dies ist ein direkter Hebel für besseres SEO und eine verbesserte interne Suche.
• AI Image Editor (Neu in 2025): Händler können Produkte freistellen, Hintergründe generieren oder Produkte in neue Szenen setzen – beispielsweise einen Schuh auf einer Waldlichtung – ohne ein externes Tool wie Photoshop nutzen zu müssen.

Diese visuellen KI-Tools wurden laut Exwe.de mit dem Shopware 6.7 Release massiv erweitert.

3. Daten- und Kundenmanagement mit KI

Hier zeigt sich die wahre Stärke der Prozessautomatisierung. Die Shopware KI bietet mehrere Features, die das tägliche Arbeiten fundamental vereinfachen:

• AI Export Assistant: Anstatt komplexe SQL-Abfragen zu schreiben, kannst du in natürlicher Sprache Exporte generieren – zum Beispiel: Exportiere alle Bestellungen von gestern über 100€. ITDelight.io hebt dies als besonders zeitsparendes Feature hervor.
• Kundenklassifizierung: Die KI analysiert die Bestellhistorie und vergibt Labels wie Schnäppchenjäger oder VIP-Kunde. Diese können laut Codixio für Marketing-Kampagnen im Rule Builder genutzt werden.
• Zusammenfassung von Bewertungen: Bei Produkten mit hunderten Bewertungen fasst die KI das Feedback zusammen – etwa: Kunden loben die Qualität, bemängeln aber die Passform. Das hilft Käufern, schneller zu entscheiden.

4. Personalisierung im Checkout

Ein oft unterschätztes Feature ist die Custom Checkout Message. Basierend auf dem Warenkorb generiert die KI eine persönliche Nachricht nach dem Kauf. Laut Brainstreamtechnolabs stärkt dies die Kundenbindung in einem Moment höchster Aufmerksamkeit erheblich.

Zwischenfazit: Ein mächtiges Werkzeug für Händler

Der Shopware AI Copilot ist ein hervorragendes Instrument für operative Exzellenz. Er löst das Problem des Ressourcenmangels im E-Commerce-Team. Die Zielgruppe sind Shop-Manager, Content-Manager und Admins. Der zentrale KPI ist die Einsparung von Arbeitsstunden.

Aber: Keine dieser Funktionen hilft einem unentschlossenen Besucher aktiv dabei, das richtige Produkt zu finden, bevor er den Shop verlässt. Wenn du wissen möchtest, wie du mit KI im Kundenservice auch die Support-Seite optimieren kannst, lohnt sich ein Blick in unseren separaten Guide.

Teil 2: Die Content-Lücke – Backend-Automatisierung reicht nicht

Wenn wir uns die aktuellen Suchergebnisse und Agentur-Guides zu Shopware KI ansehen, fällt ein deutliches Muster auf: Alle sprechen darüber, wie man schneller Produkte online stellt. Niemand spricht darüber, wie man sie besser verkauft. Diese Erkenntnis ist zentral für jeden, der seinen Online-Shop wirklich optimieren möchte.

Das Problem des stummen Online-Shops

Stell dir vor, du betrittst ein physisches Fachgeschäft. Die Regale sind perfekt sortiert, die Preisschilder sind korrekt dank des AI Copilots, und die Dekoration ist wunderschön dank des AI Image Editors. Aber: Es ist kein Verkäufer da. Wenn du nicht genau weißt, was du brauchst, bist du verloren.

Genau das ist der Zustand der meisten Online-Shops heute. Dieses Phänomen wird in der Branche auch als Beratungsbringschuld bezeichnet – mehr dazu erfährst du in unserem Artikel über KI-Beratung im E-Commerce.

• Suchleisten erfordern, dass der Kunde das Vokabular des Shops kennt. Wer nach bequemen Büroschuhen sucht, findet möglicherweise nichts, weil der Shop sie als Business Comfort Loafer kategorisiert hat.
• Filter überfordern oft mit technischen Attributen. Was bedeutet Rahmenhöhe in mm bei Fahrrädern für einen Einsteiger?
• Produktbeschreibungen sind statisch – sie beantworten keine individuellen Rückfragen wie Passt das auch zu meinem Hauttyp?

Die verpasste Umsatz-Chance in konkreten Zahlen

Die Datenlage für 2024/2025 ist eindeutig. Während Backend-KI Kosten spart, liegt der eigentliche Umsatzhebel in der Frontend-Interaktion. Die folgenden Statistiken verdeutlichen das enorme Potenzial, das die meisten Shops ungenutzt lassen:

Diese Zahlen stammen aus aktuellen Branchenstudien: Amraandelma und CitrusBug haben diese Werte in umfangreichen Analysen bestätigt.

Die strategische Lücke ist klar: Der native Shopware AI Copilot optimiert den Katalog. Was fehlt, ist die Optimierung der Konversation. Wenn du mehr über die Produktempfehlungen zur Umsatzsteigerung erfahren möchtest, haben wir einen ausführlichen Guide erstellt.

Teil 3: Die Lösung – Vom Admin-Tool zum Verkaufsberater

Um im Jahr 2025 organisch zu wachsen und sich von Marktplätzen wie Amazon abzuheben, müssen Shopware-Händler den Schritt von der Verwaltungs-KI zur Beratungs-KI gehen. Dieser Ansatz wird auch als Guided Selling bezeichnet und ist der Schlüssel zu nachhaltigem E-Commerce-Erfolg.

Was ist AI Guided Selling genau?

Im Gegensatz zur generativen Text-KI im Backend, die einen Text für alle schreibt, führt eine Sales AI einen individuellen Dialog mit einem Kunden. Es handelt sich nicht um einen klassischen Support-Chatbot, der fragt Wo ist mein Paket?, sondern um einen echten Produktberater.

Der entscheidende Unterschied liegt in der Technologie und dem Anwendungszweck. Während ein klassischer Chatbot auf FAQ-Antworten trainiert ist, versteht eine Sales AI die Kaufabsicht und führt den Kunden systematisch zur optimalen Produktentscheidung. Mehr zu diesem Unterschied erfährst du in unserem Vergleich KI Produktfinder vs. Chatbot.

Der User Journey Vergleich: Standard vs. Guided Selling

Um den Unterschied greifbar zu machen, schauen wir uns zwei konkrete Szenarien an. Der Vergleich zeigt deutlich, warum Sales AI der Game-Changer für E-Commerce ist.

Szenario A: Standard Shopware im Self-Service

Szenario B: Shopware mit AI Sales Assistant

Mit einer integrierten Sales AI verändert sich die Customer Journey fundamental. Der Kunde wird aktiv beraten und zu einer fundierten Kaufentscheidung geführt:

1. Begrüßung: Ein Chat-Fenster oder Avatar begrüßt den Besucher: Suchst du etwas Bestimmtes oder soll ich dir helfen, das perfekte Bike zu finden?
2. Bedarfsermittlung: Der Kunde antwortet: Ich suche ein Mountainbike, bin aber Anfänger. Die KI fragt nach: Klasse! Wo wirst du hauptsächlich fahren? Eher auf Waldwegen oder im steilen Gelände?
3. Vertiefung: Auf die Antwort Eher Waldwege, nichts zu Wildes folgt: Verstehe. Und wie groß bist du? Das ist wichtig für die Rahmengröße.
4. Personalisierte Empfehlung: Die KI filtert im Hintergrund den Shopware-Katalog und präsentiert drei konkrete Modelle mit Begründung: Basierend auf deinen Waldwegen empfehle ich das Modell X. Es ist wartungsarm als Hardtail und passt perfekt zu deiner Größe.
5. Kaufabschluss: Der Kunde trifft eine informierte Entscheidung mit gutem Gefühl, höherer Marge und geringerer Retourenwahrscheinlichkeit.

Genau diese Art der Beratung ist es, die den Unterschied macht. Wie HelloRep.ai dokumentiert, verkürzt sich die Kaufentscheidung um fast die Hälfte. Mehr über die Auswirkungen auf Shopware Retouren senken erfährst du in unserem spezialisierten Artikel.

Die technische Umsetzung in Shopware

Diese Art der KI ist noch kein nativer Bestandteil des Shopware Core. Sie wird meist über spezialisierte Apps oder Integrationen gelöst, die via API auf die Produktdaten zugreifen. Die technologische Basis unterscheidet sich fundamental von der generativen Text-KI:

• LLMs (Large Language Models): Verstehen die unstrukturierte Eingabe des Kunden, wie etwa Ich will was Rotes für eine Hochzeit oder Ich suche ein Geschenk für meine sportliche Freundin.
• Vektordatenbanken: Verknüpfen diese Wünsche mit den strukturierten Daten aus Shopware – also Farbe: Rot, Kategorie: Pumps, Verfügbarkeit: größer als 0, Anlass: festlich.
• Conversational AI Layer: Führt den Dialog natürlich und stellt die richtigen Rückfragen zur Bedarfsermittlung.

Diese Technologie-Kombination ermöglicht echte KI Chatbots für Conversational Commerce, die weit über simple FAQ-Bots hinausgehen. Der Schlüssel liegt in der nahtlosen Integration mit dem Shopware-Produktkatalog.

Teil 4: Strategischer Vergleich – Copilot vs. Sales AI

Um die Investitionen für 2025 richtig zu planen, hilft dieser direkte Vergleich. Er verdeutlicht, dass es kein Entweder-oder ist, sondern ein Sowohl-als-auch. Beide KI-Typen ergänzen sich perfekt und adressieren unterschiedliche Aspekte des E-Commerce-Erfolgs.

Dieser Vergleich zeigt klar: Während der AI Copilot deine internen Prozesse optimiert, kümmert sich die Sales AI um das, was wirklich zählt – den Umsatz. Für einen detaillierten Überblick über die KI Produktberatung Anbieter haben wir einen umfassenden Vergleich erstellt.

Die Agentic Commerce Alliance – Blick in die Zukunft

Shopware selbst hat erkannt, dass die Reise hier nicht endet. Mit der Gründung der Agentic Commerce Alliance im Juli 2025 positioniert sich Shopware gegen die Monopolisierung durch Big Tech wie Amazon und Google. Laut PRNewswire und DigitalCommerce360 ist dies ein wichtiger Schritt für die Branche.

Das Ziel der Alliance: Ein offener Standard, bei dem KI-Agenten verschiedener Systeme miteinander kommunizieren können. In Zukunft könnte der Einkaufs-Bot eines Kunden direkt mit dem Verkaufs-Bot deines Shops verhandeln – vollautomatisch und in Echtzeit.

Die Integration von KI-Agenten wird die Art und Weise, wie E-Commerce funktioniert, grundlegend verändern. Mehr über die Rolle von KI-Mitarbeitern im Kundenservice und deren Auswirkungen auf die Arbeitswelt erfährst du in unserem detaillierten Artikel.

Teil 5: Praktische Implementierung einer KI-Strategie

Wie schließt du nun die Lücke zwischen Admin-Effizienz und Kunden-Beratung? Hier ist ein bewährter 3-Schritte-Plan für Shopware-Händler, der sofort umsetzbar ist und messbare Ergebnisse liefert.

Schritt 1: Das Fundament mit Shopware 6.7 legen

Stelle sicher, dass du auf Shopware 6.7+ aktualisiert hast. Nutze die nativen Features, um deine Datenqualität zu perfektionieren. Eine Sales AI im Frontend kann nur Produkte empfehlen, die im Backend sauber verschlagwortet sind. Unser Shopware 6 Support Guide hilft dir bei der technischen Umsetzung.

• Action Item 1: Nutze den Image Keyword Assistant, um alle Bilder zu taggen. Saubere Metadaten sind die Grundlage für jede KI-Empfehlung.
• Action Item 2: Nutze den Review Summary, um herauszufinden, was Kunden an deinen Produkten lieben. Diese Argumente sind Gold wert für Verkaufsgespräche.
• Action Item 3: Überprüfe deine Produktattribute auf Vollständigkeit. Je mehr strukturierte Daten, desto präziser die KI-Beratung.

Schritt 2: Beratungsintensive Sortimente identifizieren

Nicht jedes Produkt braucht eine KI-Beratung. Socken kaufen Kunden auch ohne Hilfe. Aber bei komplexen, erklärungsbedürftigen Produkten liegt das Geld. Hier lohnt sich der Einsatz von KI im Vertrieb besonders.

Analysiere deine Shop-Daten systematisch: Wo ist die Absprungrate hoch? Wo kommen viele Rückfragen beim Support? Typische Kandidaten für Guided Selling sind:

• Elektronik: Technische Spezifikationen überfordern Laien schnell
• Sportgeräte: Passform, Skill-Level und Einsatzzweck sind entscheidend
• Kosmetik: Hauttyp-Beratung ist hochgradig individuell
• Möbel: Maße, Stil und Raumkonzept müssen zusammenpassen
• Fahrräder: Rahmengröße, Einsatzzweck und Budget variieren stark

Schritt 3: Frontend-KI pilotieren

Starte nicht mit dem gesamten Shop. Wähle eine Kategorie für einen Digitalen Berater aus und teste das Konzept. Die Learnings aus dem Pilotprojekt helfen dir, die Lösung später zu skalieren.

Die Benchmark für den Erfolg liegt laut Branchenstudien bei einer Conversion-Steigerung von über 300%. Mehr über die strategischen Aspekte der KI-gestützten Produktberatung und deren Auswirkungen auf die Personalisierung erfährst du in unserem Guide.

Fazit: Automatisiere nicht nur Arbeit, sondern Verkauf

Die Einführung von Shopware 6.7 und den nativen KI-Features ist ein großer Schritt für die Plattform. Sie befreit Händler von der Last repetitiver Aufgaben. Doch Effizienz verkauft keine Produkte – Emotionen und Beratung tun es.

Der Blue Ocean für Shopware-Händler im Jahr 2025 liegt nicht darin, Produktbeschreibungen noch schneller zu generieren. Er liegt darin, die Stille im Online-Shop zu brechen. Während deine Konkurrenz noch damit beschäftigt ist, ihre Admin-Prozesse zu optimieren, kannst du durch den Einsatz von kundenorientierter KI einen echten Wettbewerbsvorteil erzielen.

Du verwandelst deinen Shop von einem passiven Katalog in einen aktiven Berater, der Kunden versteht, führt und überzeugt. Die Formel für 2025 ist klar:

Häufig gestellte Fragen zu Shopware KI