Shopware Warenkorbabbrecher: Warum Mails nicht reichen

Shopware Warenkorbabbrecher reduzieren: Lerne, warum E-Mails scheitern und wie KI-Beratung Kunden im Shop hält. Mit Checkliste für 2025.

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Lasse Lung
CEO & Co-Founder bei Qualimero
17. Dezember 202518 Min. Lesezeit

Das 70-Prozent-Problem im Shopware-Universum

Stell dir vor, du betreibst ein stationäres Geschäft in einer belebten Einkaufsstraße. Zehn Kunden betreten deinen Laden, schauen sich um, und sieben von ihnen legen Produkte in ihren Einkaufskorb. Sie gehen zur Kasse, legen die Ware auf das Band – und drehen sich im letzten Moment wortlos um, lassen alles liegen und verlassen das Geschäft.

In der physischen Welt wäre das ein Albtraum. Im E-Commerce ist es der Standard.

Die Statistiken sind ernüchternd und konsistent: Laut aktuellen Studien des Baymard Institute und Daten von Uptain liegt die durchschnittliche Warenkorbabbruchrate (Cart Abandonment Rate) bei rund 70,19 %. Auf mobilen Endgeräten klettert dieser Wert laut Red Stag Fulfillment sogar auf über 80 %. Für Shopware-Händler bedeutet das: Der Großteil deines Marketingbudgets verpufft auf den letzten Metern.

Die Standardantwort der E-Commerce-Branche auf dieses Phänomen lautet seit Jahren: Schick eine E-Mail. Plugins wie CleverReach oder spezialisierte Lösungen versprechen, den Kunden zurückzuholen. Doch im Jahr 2025 und unter den strengen Augen der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) reicht diese Strategie nicht mehr aus. Sie ist reaktiv, rechtlich komplex und oft ineffizient.

Dieser Artikel zeigt dir, warum du aufhören musst, Geistern hinterherzujagen, und wie du mit einer proaktiven Strategie – unterstützt durch Künstliche Intelligenz – deine Shopware Warenkorbabbrecher drastisch reduzieren kannst, bevor diese den Schließen-Button drücken. Dabei profitierst du von den Möglichkeiten moderner KI im E-Commerce, die weit über simple Chatbots hinausgehen.

Warenkorbabbruch-Statistiken 2025
70,19%
Durchschnittliche Abbruchrate

Desktop und Tablet zusammengefasst

80%+
Mobile Abbruchrate

Smartphones haben die höchste Abbruchquote

48%
Versandkosten-Schock

Brechen ab wegen unerwarteter Zusatzkosten

26%
Registrierungszwang

Wollen nicht zwingend ein Konto erstellen

Die Psychologie des Abbruchs: Warum Kunden wirklich gehen

Um das Problem der Shopware Warenkorbabbrecher zu lösen, musst du verstehen, was im Kopf des Kunden vorgeht. Die meisten Analysen kratzen nur an der Oberfläche und übersehen dabei die entscheidenden psychologischen Faktoren.

Die offensichtlichen Gründe: Hard Facts

Wenn man Kunden fragt, warum sie einen Kauf abgebrochen haben, nennen sie oft rationale, messbare Gründe. Laut Statista und Baymard sind die Top-Killer im Checkout:

  1. Unerwartete Zusatzkosten: 48 % der Nutzer brechen ab, wenn Versandkosten oder Steuern höher sind als erwartet. Dies ist laut WPBeginner der Hauptgrund für Warenkorbabbrüche.
  2. Zwang zur Kontoerstellung: 26 % wollen sich nicht registrieren, sondern als Gast bestellen. Laut Firebear Studio ist die Gastbestellung ein entscheidender Conversion-Faktor.
  3. Technische Probleme & Performance: Lange Ladezeiten oder Abstürze im Checkout sind laut Provide Support absolute Vertrauenskiller.
  4. Fehlende Zahlungsarten: Die bevorzugte Zahlungsart fehlt – etwa PayPal, Apple Pay oder Kauf auf Rechnung. Sprinklr betont die Wichtigkeit eines breiten Payment-Mix.

Der unsichtbare Grund: Kaufunsicherheit

Es gibt jedoch einen Grund, der in klassischen Statistiken oft unter Ich habe nur gestöbert (ca. 43 % laut Cropink) verborgen liegt. In Wahrheit ist dies oft ein Code für Kaufunsicherheit oder Purchase Anxiety – die Angst, die falsche Kaufentscheidung zu treffen.

Der Kunde fragt sich dabei Dinge wie:

  • Passt dieses Ersatzteil wirklich in meine Maschine?
  • Ist die Farbe in echt so wie auf dem Foto?
  • Was passiert, wenn ich es zurückschicken muss?
  • Ist das wirklich das beste Produkt für meinen Anwendungsfall?
  • Bekomme ich hier echte Qualität oder nur billige Massenware?

Im stationären Handel würde hier ein erfahrener Verkäufer einschreiten, die Bedenken ausräumen und den Kunden durch den Entscheidungsprozess begleiten. Im Onlineshop herrscht Stille. Diese Stille ist der Moment, in dem der Abbruch passiert. Ein Kunde, der unsicher ist, kauft nicht – er bricht ab. Keine noch so optimierte Checkout-Seite kann fehlende Beratung kompensieren. Genau hier setzt eine intelligente Shopware KI Produktberatung an.

Visualisierung der psychologischen Gründe für Warenkorbabbrüche im E-Commerce

Status Quo in Shopware 6: Das Analytics-Dilemma

Bevor du ein Problem lösen kannst, musst du es messen. Hier stoßen viele Händler, die von Shopware 5 auf Shopware 6 migriert sind, auf ein unerwartetes Hindernis, das die Analyse von Warenkorbabbrechern deutlich erschwert.

Wo sind meine Shopware Warenkorbabbrecher?

In Shopware 5 war die Abbruch-Analyse ein beliebtes Standard-Feature. Händler konnten im Backend sehen, wer was im Warenkorb hatte und wann abgebrochen wurde. In Shopware 6 wurde diese native Funktion in der Standard-Ausführung (Community Edition) stark reduziert oder entfernt, was zu erheblichem Frust in der Community führt. Laut dem Shopware Forum berichten viele Händler, dass sie zwar eine Anzeige für Warenkorbabbrecher haben, diese aber oft leer bleibt oder keine detaillierten Daten liefert.

Viele Händler beschreiben in Foren das Problem so: Die Statistik zeigt zwar theoretisch Abbrecher an, aber praktisch nutzbare Insights – etwa welche Produkte betroffen sind oder bei welchem Schritt die Kunden aussteigen – fehlen komplett. Für professionellen Shopware Kundensupport ist das ein echtes Problem.

Workarounds für Shopware 6

Um in Shopware 6 Licht ins Dunkel zu bringen, hast du aktuell drei Hauptwege:

  1. Kommerzielle Erweiterungen: Der Shopware Store bietet Plugins wie Statistik Professionell oder spezialisierte Abandoned Cart-Tools, die diese Ansichten wiederherstellen und dir detaillierte Einblicke in das Abbruchverhalten geben.
  2. Google Analytics 4 (GA4): Dies ist die präziseste Methode für das Tracking des Verhaltensflusses, auch wenn sie keine personenbezogenen Daten (wer genau hat abgebrochen?) liefert. Über die Trichteranalyse (Funnel Exploration) in GA4 kannst du exakt sehen, bei welchem Checkout-Schritt (z. B. Adresseingabe vs. Zahlungswahl) die Nutzer aussteigen.
  3. Shopware Commercial Features: In höheren Lizenzstufen (Rise, Evolve) rüstet Shopware mit Features wie Shopware Analytics nach, die tiefere Einblicke gewähren sollen. Hier lohnt sich eine Beratung durch eine Shopware Full Service Agentur.

Zwischenfazit: Ohne zusätzliche Tools fliegst du in Shopware 6 oft blind. Die Installation eines soliden Tracking-Setups (GA4 oder Plugin) ist der unverhandelbare erste Schritt, bevor du überhaupt an Optimierung denken kannst.

Der Shopware 6 Abbruch-Trichter
1
Produktseite

Kunde ist unsicher über Produktdetails → KI-Berater klärt Fragen

2
Warenkorb

Versandkosten-Schock möglich → Transparente Kostenansicht

3
Checkout Start

Registrierungszwang abschreckt → Gastbestellung anbieten

4
Zahlung

Bevorzugte Zahlart fehlt → Breiten Payment-Mix anbieten

5
Nach Abbruch

Kunde verlässt Shop → Recovery-Mail als letztes Mittel

Strategie A: Das Sicherheitsnetz – und warum es Löcher hat

Die klassische Methode zur Bekämpfung von Warenkorbabbrüchen ist die Warenkorbabbrecher-Mail (Abandoned Cart Email). Tools wie CleverReach, Klaviyo oder Uptain bieten hierfür leistungsstarke Integrationen für Shopware 6 an und werden von vielen Händlern als erste Maßnahme eingesetzt.

Wie Recovery-Mails funktionieren

Ein Plugin trackt den Warenkorb und erkennt, wenn ein eingeloggter Nutzer oder Newsletter-Abonnent Produkte hinzufügt, aber nicht kauft. Bricht der Nutzer ab, wird nach einer definierten Zeit (z. B. 1 Stunde) automatisch eine E-Mail versendet: Hallo, du hast da was vergessen! Hier ist ein 5% Gutschein.

Die Statistiken klingen zunächst vielversprechend: Laut Cropink erreichen Abandoned Cart Mails Öffnungsraten von etwa 40% und Klickraten von rund 10%. Das klingt nach einer soliden Strategie – bis man die rechtlichen Rahmenbedingungen betrachtet.

Das DSGVO-Problem: Der Elefant im Raum

In Deutschland und der EU ist diese Strategie rechtlich hochbrisant. Anders als in den USA darfst du nicht einfach jedem, dessen E-Mail-Adresse du durch eine abgebrochene Eingabe im Checkout abgegriffen hast, eine Mail schicken. Das macht die Arbeit im Shopware 6 Support zusätzlich komplex.

  • Rechtslage: E-Mails an Warenkorbabbrecher gelten als Werbung. Werbung bedarf laut e-recht24.de einer ausdrücklichen Einwilligung.
  • Double Opt-In (DOI): Du benötigst nicht nur eine Einwilligung, sondern einen nachweisbaren Double-Opt-In. Das bedeutet: Der Kunde muss sich vor dem Abbruch bereits aktiv für deinen Newsletter angemeldet und dies per Klick bestätigt haben.
  • Die Konsequenz: Du darfst rechtssicher nur Bestandskunden oder Newsletter-Abonnenten anschreiben, die ihre Einwilligung gegeben haben.
  • Das Dilemma: Die meisten Abbrecher sind Neukunden oder Gastbesteller ohne Newsletter-Abo. Genau diese Gruppe – oft 70-80 % des Traffics – erreichst du mit der E-Mail-Strategie nicht.

Laut WKO.at und deutschen Rechtsexperten gilt: Eine Ausnahme kann unter engen Voraussetzungen für Bestandskunden gemäß § 7 Abs. 3 UWG gelten, dies ist jedoch juristisches Glatteis und sollte zwingend anwaltlich geprüft werden. Die EU AI Act Regeln schaffen hier zusätzliche Anforderungen für automatisierte Kommunikation.

Fazit zu Strategie A: Reaktive Mails sind wichtig als Sicherheitsnetz für deine treuesten Kunden und Newsletter-Abonnenten, aber sie sind keine Lösung für das Massenproblem der Neukunden-Akquise. Du brauchst einen zusätzlichen Ansatz.

Strategie B: Der digitale KI-Berater – proaktiv statt reaktiv

Wenn wir die Kunden nicht zurückholen dürfen (oder können), müssen wir verhindern, dass sie überhaupt gehen. Hier kommt der Paradigmenwechsel: Proaktive Conversion-Optimierung durch KI.

Anstatt zu warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist, setzen innovative Shopware-Händler auf Conversational Commerce und KI-Verkaufsassistenten. Dieser Ansatz ist die Blue Ocean Strategie im Kampf gegen Shopware Warenkorbabbrecher – ein Bereich, den die meisten Wettbewerber noch völlig ignorieren.

Was ist ein KI-Verkaufsassistent?

Im Gegensatz zu dummen Chatbots der Vergangenheit, die nur FAQ-Links ausspucken, verstehen moderne KI-Agenten (basierend auf Large Language Models wie GPT-4) den Kontext des Warenkorbs. Sie agieren wie ein erfahrener Verkäufer im Laden – laut Quickchat.ai und Qualimero können sie sogar komplexe Produktberatungen durchführen. Die KI Produktberatung Anbieter haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht.

Der entscheidende Unterschied: Ein KI-Verkaufsassistent wartet nicht darauf, dass der Kunde eine Frage stellt. Er erkennt proaktiv, wenn ein Kunde Hilfe braucht – und bietet sie an, bevor der Abbruch passiert.

Wie KI den Abbruch verhindert: Konkrete Use Cases

1. Erkennen von Zögern (Exit Intent Detection)

Die KI erkennt, wenn ein Kunde lange auf der Checkout-Seite verweilt, die Maus Richtung Schließen-Button bewegt oder zwischen zwei Tabs hin- und herspringt. Diese Verhaltens-Signale deuten auf Unsicherheit hin.

  • Aktion: Ein dezentes Chat-Fenster öffnet sich: Bist du unsicher, ob das Ersatzteil passt? Ich kann das kurz für dich prüfen.
  • Effekt: Die Unsicherheit wird sofort adressiert, der Kunde fühlt sich verstanden und betreut.

2. Guided Selling: Beratung statt Filter

Oft ist der Warenkorb voll, aber der Kunde ist überfordert: Brauche ich wirklich Kabel A und Kabel B? Passt das Zubehör zu meinem Gerät?

  • Aktion: Die KI analysiert den Warenkorb und bestätigt: Gute Wahl! Nur als Hinweis: Kabel A ist bereits im Lieferumfang von Produkt X enthalten. Du brauchst es nicht doppelt.
  • Effekt: Vertrauensaufbau durch Ehrlichkeit. Der Kunde kauft beruhigt und empfiehlt den Shop weiter.

Für mehr Details zu personalisierte Produktempfehlungen lohnt sich ein Blick in unseren ausführlichen Guide.

3. Der Datenschutz-Vorteil: Keine DSGVO-Hürde

Ein Live-Chat oder eine On-Site-KI benötigt kein Double-Opt-In für eine E-Mail. Die Interaktion findet anonym und session-basiert auf der Website statt. Du erreichst also 100 % deiner Besucher, nicht nur die Newsletter-Abonnenten. Das ist ein fundamentaler Vorteil gegenüber der reaktiven Mail-Strategie. Mit Shopware Support automatisieren erreichst du jeden Besucher.

KI-Verkaufsassistent hilft Kunden bei der Produktauswahl im Shopware-Shop

Daten-Goldmine: Warum hat der Kunde fast abgebrochen?

Ein KI-Assistent liefert dir Daten, die kein Analytics-Tool der Welt bieten kann. Diese qualitativen Insights – laut HulkApps auch als Zero-Party Data bezeichnet – sind der Schlüssel zur langfristigen Optimierung deines Sortiments und deiner Service-Versprechen.

  • Analytics sagt: Kunde hat bei Schritt 3 abgebrochen.
  • KI sagt: Kunde hat gefragt: 'Liefert ihr auch samstags?' und hat gezögert, als die Antwort 'Nein' war – dann aber doch gekauft, nachdem die KI Express-Lieferung vorgeschlagen hat.

Diese Insights kannst du nutzen, um dein Angebot systematisch zu verbessern: Wenn viele Kunden nach Samstagslieferung fragen, ist das ein klares Signal für dein Logistik-Team. Das KI E-Commerce Guide zeigt dir weitere Möglichkeiten der datengetriebenen Optimierung. Auch für KI Sales Performance sind diese Daten Gold wert.

Vergleich: Reaktive Mails vs. proaktive KI-Beratung

Hier siehst du auf einen Blick, warum die Verschiebung des Fokus von reaktiv zu proaktiv notwendig ist, um Shopware Warenkorbabbrecher effektiv zu reduzieren:

FeatureWarenkorbabbrecher-Mail (Reaktiv)KI-Verkaufsberater (Proaktiv)
Zeitpunkt1-24 Stunden nach dem AbbruchIn Echtzeit während des Einkaufs
ZielgruppeNur Bestandskunden / Newsletter-AbonnentenAlle Besucher (auch Gäste & Neukunden)
DSGVO-HürdeHoch (Double Opt-In zwingend erforderlich)Niedrig (Anonyme Session / Cookie Consent)
PsychologieVersuch der Rückgewinnung (Reaktivierung)Lösen von Unsicherheit (Prävention)
ErfolgsquoteÖffnungsraten ca. 40%, Klickraten ca. 10%Conversion-Steigerung um bis zu 20-30%
ErreichbarkeitNur ca. 20-30% der Abbrecher100% aller Website-Besucher
KostenPro Mail / LizenzgebührPro Session / Lizenzgebühr
DatenqualitätQuantitativ: Wer hat wann abgebrochenQualitativ: Warum wurde gezögert

Laut Salesgroup.ai können proaktive KI-Lösungen die Conversion-Rate um 20-30% steigern – ein Wert, den reaktive E-Mails niemals erreichen können, schon allein weil sie den Großteil der Besucher gar nicht erst erreichen.

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Checkliste: Anti-Abbruch-Strategie für Shopware 2025

Um in Shopware 6 die Warenkorbabbrecher-Quote signifikant zu senken, empfehlen wir eine dreistufige Strategie, die sowohl die technischen Grundlagen als auch proaktive und reaktive Maßnahmen kombiniert.

Schritt 1: Die Basis fixen – Technische Hygiene

Bevor du KI oder E-Mail-Automatisierung einsetzt, müssen die Hygienefaktoren stimmen. Diese Grundlagen sind Pflicht für jeden professionellen Onlineshop und können bereits einen signifikanten Unterschied machen. Auch guter Shopware Kundenservice beginnt hier.

  • Gastbestellung aktivieren: Zwinge niemanden zur Kontoerstellung. Laut Baymard brechen 26% der Nutzer deshalb ab.
  • Versandkosten transparent machen: Zeige Kosten vor dem Checkout an (z.B. im Off-Canvas Warenkorb oder auf der Produktseite). Der Versandkosten-Schock ist der #1 Abbruchgrund.
  • Payment-Mix prüfen: Bietest du PayPal, Apple Pay/Google Pay und Kauf auf Rechnung an? Ein breiter Payment-Mix ist laut Shopware essentiell für hohe Conversion-Raten.
  • Ladezeiten optimieren: Nutze Tools wie den Shopware HTML Minify oder Caching-Plugins. Jede Sekunde Ladezeit kostet Conversion.
  • Mobile-First Checkout: Prüfe deinen Checkout auf dem Smartphone. Ein One-Page-Checkout und Mobile Wallets (Apple Pay) sind hier Pflicht.

Schritt 2: Proaktive Beratung integrieren – Der Gamechanger

Installiere eine Lösung, die Kunden im Shop hält und Kaufunsicherheit in Echtzeit adressiert. Dies ist der entscheidende Schritt, um die 70% der Abbrecher zu erreichen, die du mit E-Mails nie erreichst.

  • KI-Assistenten testen: Nutze Plugins wie den AI Product Advisor aus dem Shopware Store oder integriere Chat-Lösungen, die auf GPT basieren. Diese verstehen den Kontext und können echte Beratung leisten.
  • Exit-Intent strategisch nutzen: Nutze Tools wie Uptain, aber konfiguriere diese nicht als nervige Werbebanner, sondern als Service-Angebot: Brauchst du Hilfe bei der Auswahl?
  • Guided Selling implementieren: Implementiere Produktberater für komplexe Kategorien, um die Choice Overload zu reduzieren. Laut Bluebarry.ai ist dies besonders effektiv bei technischen Produkten.
  • Warenkorb-Analyse aktivieren: Stelle sicher, dass du weißt, wo Kunden abbrechen, um gezielt optimieren zu können.

Schritt 3: Das Sicherheitsnetz spannen – Rechtssicher

Fange die verbleibenden Abbrecher auf, wo es rechtlich erlaubt ist. E-Mails sind kein Ersatz für proaktive Maßnahmen, aber eine sinnvolle Ergänzung für Bestandskunden. Die Automatisierung des Shopware Bestellstatus kann hier ebenfalls helfen.

  • CleverReach / Klaviyo anbinden: Automatisiere Mails für Bestandskunden und Newsletter-Abonnenten mit passenden Shopware-Integrationen.
  • Rechtstexte prüfen: Stelle sicher, dass deine Datenschutzerklärung den Versand von Erinnerungsmails an Bestandskunden (unter Berücksichtigung von § 7 Abs. 3 UWG) abdeckt – konsultiere hierzu zwingend einen spezialisierten Anwalt.
  • Timing optimieren: Teste verschiedene Zeitfenster (1h, 24h, 3 Tage) für deine Recovery-Mails und analysiere, welches am besten konvertiert.
  • Personalisierung nutzen: Zeige in der Mail die exakten Produkte aus dem Warenkorb mit Bildern und Preisen.
Dreistufige Strategie zur Reduzierung von Shopware Warenkorbabbrechern

Fazit: Agieren statt Reagieren im Kampf gegen Abbrüche

Die Jagd nach Warenkorbabbrechern war lange Zeit ein reaktives Spiel: Warten, bis der Kunde geht, und dann rufen. Mit den Möglichkeiten von Shopware 6 und modernen KI-Tools können wir dieses Spiel umdrehen.

Die erfolgreichsten Shops im Jahr 2025 werden nicht die sein, die die besten Komm zurück-Mails schreiben. Es werden die Shops sein, die ihre Kunden so gut verstehen und begleiten, dass diese gar keinen Grund mehr haben, den Warenkorb stehen zu lassen. Der Schlüssel liegt in der proaktiven Beratung während des Einkaufs, nicht im reaktiven Hinterherjagen nach dem Abbruch.

Der beste Shopware Warenkorbabbrecher ist der, den es gar nicht erst gibt.

Deine nächsten Schritte

  1. Messen: Prüfe deine Shopware 6 Analytics (oder richte GA4 sauber ein), um zu sehen, wo du Kunden verlierst. Ohne Daten ist jede Optimierung Blindflug.
  2. Umdenken: Hör auf, dich allein auf E-Mails zu verlassen, die 80 % deiner Besucher (die ohne Opt-In) per Gesetz ignorieren müssen.
  3. Testen: Probiere einen proaktiven Ansatz: Sei es durch Guided Selling Plugins oder einen KI-Chatbot, der Kaufunsicherheit in Kaufentscheidungen verwandelt.
  4. Optimieren: Nutze die Insights aus den KI-Gesprächen, um deine Produktseiten, FAQ und Checkout systematisch zu verbessern.

FAQ: Häufige Fragen zu Shopware Warenkorbabbrechern

Standardmäßig bietet Shopware 6 (Community Edition) keine detaillierte personenbezogene Ansicht wie Shopware 5. Du benötigst dafür Plugins aus dem Shopware Store (z.B. 'Warenkorbabbrecher' oder Statistik-Plugins) oder eine Anbindung an externe Marketing-Tools wie Klaviyo oder CleverReach. Alternativ kannst du über Google Analytics 4 zumindest das aggregierte Abbruchverhalten analysieren.

Nur mit Einschränkungen. Du benötigst grundsätzlich eine ausdrückliche Einwilligung (Double Opt-In) des Nutzers für Werbe-E-Mails. Eine Ausnahme kann unter engen Voraussetzungen für Bestandskunden gemäß § 7 Abs. 3 UWG gelten – wenn du dem Kunden bereits etwas verkauft hast und ähnliche Produkte bewirbst. Dies ist jedoch juristisches Glatteis und sollte immer anwaltlich geprüft werden.

Für die Analyse und Rückgewinnung per E-Mail sind CleverReach, Uptain und Klaviyo führend. Für die Prävention durch proaktive Beratung eignen sich Guided Selling Plugins oder KI-gestützte Chat-Lösungen wie der AI Product Advisor. Die beste Strategie kombiniert beide Ansätze.

Mobile Nutzer werden öfter unterbrochen (Anrufe, Nachrichten), haben oft mit schlechterer Internetverbindung zu kämpfen und empfinden komplexe Formulare als mühsamer auf kleinen Bildschirmen. Ein One-Page-Checkout, große Buttons und Mobile Wallets wie Apple Pay sind hier absolute Pflicht.

KI-Verkaufsassistenten erkennen Kaufunsicherheit in Echtzeit – durch Analyse von Verweildauer, Scrollverhalten oder Exit-Intent. Sie bieten dann proaktiv Hilfe an, beantworten Produktfragen und räumen Bedenken aus, bevor der Kunde den Tab schließt. Anders als E-Mails erreichen sie 100% der Besucher ohne DSGVO-Hürden.

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